TSV und WSC einvernehmlich in der Halle

Wefensleben, den 15.11.2021
Die beiden Wefensleber Sportvereine haben eine Regelung für die gemeinsame Nutzung der örtlichen Sportstätten gefunden. Nach anfänglicher Reiberei erfolgte die Vereinbarung einvernehmlich.

 

 Im September wurde die Thematik der Ansprüche insbesondere auf die Nutzung der Wefensleber Sporthalle akut. Der Gemeinderat diskutierte darüber zunächst hinter verschlossener Tür, ehe eine abschließende Beratung mit den beiden Sportvereinen – TSV und WSC – im Sozialausschuss einige Wochen später angesetzt wurde. Dabei wurde eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden.

 
Auf Hallenzeiten angewiesen

„Wir sind jetzt mitten in der dunklen und kalten Jahreszeit und daher auf die Halle angewiesen“, begründet WSC-Sprecher Marcel Böttcher den Vorstoß seines Vereins, sich um Nutzungszeiten in der Halle zu bemühen. „Spätestens nach der Zeitumstellung brauchten wir Trainingszeiten für die Kinder sowie auch für unsere Herrenfußballer.“ Die Beleuchtung am Sportplatz sei für den Trainingsbetrieb im Winter ungeeignet. „Es sind nur drei Lampen vorhanden, und die sind derzeit auch kaputt“, so Böttcher. Es sei zwar ein Ziel des WSC, am Sportplatz Flutlicht zu installieren. „Aber das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Wir wollen uns diesbezüglich nach Fördermöglichkeiten umschauen.“

 
Doppelrollen auf beiden Seiten

Also nahm man die Gespräche mit der Gemeinde und dem TSV auf. Marcel Böttcher und Vorstandskollege Ingolf Priesemann legten im Sozialausschuss die Bedürfnisse für den WSC dar. WSC-Vorsitzender Marko Bader nahm als Rats- und Ausschussmitglied an der Sitzung teil. Auch der TSV war doppelt vertreten: mit seinem Vorsitzenden Torsten Fieseler (auch Ratsmitglied) und Florian Bortfeldt als geladene Vereinsvertreter sowie TSV-Vize Christel Ebeling als reguläres Ausschussmitglied. Leicht skurrile und befangene Rollenverteilungen also, die die Beteiligten jedoch in Einvernehmlichkeit auflösten.

 
Die Abende für den WSC

Ergebnis der Verhandlung: Für den Nachwuchsfußball – der WSC war in diesem Jahr der Jugendspielgemeinschaft „Allertal“ beigetreten – ist eine feste Trainingszeit montags von 16 bis 17.15 Uhr festgelegt. Darüber hinaus steht dem WSC die Halle in den Abendstunden zur Verfügung: montags und dienstags von 20.30 bis 22 Uhr, mittwochs von 19.30 bis 22 Uhr und donnerstags von 20.15 bis 22 Uhr. Im Gegenzug wurden für den TSV und dessen etwaige Nutzung des Sportplatzes keine festen Zeiten vereinbart, sondern eine Verständigung untereinander im Bedarfsfall.

„Wir können gut damit leben, auch wenn es für unseren Erwachsenenbereich sehr späte Zeiten sind. Aber es wollen, speziell über Winter, viele Gruppen in die Halle. Da kann man es sich nicht einfach frei aussuchen“, kommentiert Marcel Böttcher für den WSC. „Wir schauen jetzt, wie es läuft und angenommen wird. Es wird in der Praxis wohl so aussehen, dass wir die Abende am Dienstag und Mittwoch regelmäßig, den Donnerstag hin und wieder und den Montagabend vorerst gar nicht nutzen.“

 
Schon über 150.000 Euro investiert

Auch Torsten Fieseler zeigt sich im Namen des TSV zufrieden mit der Vereinbarung: „Wir wussten ja, dass das kommen wird und waren darauf vorbereitet.“ Die Frage, ob man dennoch etwas Zähneknirschen verspüre, da es der TSV ist, der die Hallensanierung vorantreibe und nicht der WSC, verneint Fieseler. „Das geht schon in Ordnung so. Wir hoffen nur, dass pfleglich mit der Halle umgegangen wird.“

Stichwort Hallensanierung: Der TSV hat darauf hingewiesen, dass die im Volksstimme-Artikel vom 11. November aufgeführten Zahlen nicht vollständig waren. Demnach seien für die beiden nun abgeschlossenen Bauabschnitte schon gut 150 000 Euro aufgewendet worden. Die Lotto-Förderung belaufe sich insgesamt auf 31 500 Euro, die vom Land auf 45 000 Euro.

 

Foto: Die beiden Wefensleber Sportvereine – hier die TSV-Nachwuchshandballerinnen beim Training – haben sich auf die gemeinsame Nutzung der Turnhalle verständigt.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

Bild zur Meldung: TSV und WSC einvernehmlich in der Halle