Praktische Übungen zum Schutz vor Langfingern

Wefensleben, den 14.12.2015

Wie man sich dort vor Diebstählen im öffentlichen Nahverkehr schützen kann, erklärten Polizisten Senioren der Wefensleber Volkssolidarität.

 

14 Männer und Frauen der Wefensleber Ortsgruppe nahmen das von der Bundespolizeiinspektion Magdeburg und der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA) angebotene Präventionsprojekt „Auf Achse mit Bahn und Bus“ gern an, denn immerhin werden damit Erfahrungswerte aus erster Hand vermittelt und gezielt Hinweise gegeben, „wie man sich strategisch günstig verhalten sollte, um zu vermeiden, einem Taschendiebstahl oder auch anderen Straftaten zum Opfer zu fallen“, so Polizeioberkommissarin Katrin Beiersdorfer, die den Wefensleber Senioren für drei informative Stunden im Zug und auf dem Bahnhof mit Rat und Tat zur Seite stand.

„Für Straftäter sind gerade Senioren ein vermeintlich leichtes Angriffsziel“, weiß Beiersdorfer. „Insbesondere eine eher ungewohnte Umgebung oder Situation kann für viele Senioren eine große Hürde bis hin zur Überforderung darstellen. Sie sind dann auf diese Situation, auf das Unbekannte oder die technischen Neuerungen konzentriert, lassen dabei automatisch verschiedene Sicherheitsaspekte außer Acht – und das nutzen Straftäter dann gern aus.“

Ein einfaches Beispiel sei das Lösen einer Fahrkarte an den Bahnhofsautomaten: „Darauf bedacht, die richtigen Knöpfe zu drücken, Münzen einzuwerfen und pünktlich im Zug zu sitzen, schleicht sich Unaufmerksamkeit an falscher Stelle ein.“ An diesem Punkt setzen die Bundespolizei und die NASA mit ihrem Projekt an. Per Filmsequenzen und Rollenspiel etwa werden einerseits die Sinne dafür geschärft, worauf generell zu achten ist, und wird andererseits versucht, Routine zu schaffen im Umgang mit moderner Technik.

Welchen Platz sollte man im Zug einnehmen? Wie verhalte ich mich in Menschenmengen oder bei Gedränge? Wie trage ich meine Handtasche? Wo steht mein Koffer auf dem Bahnhof und im Zug? Wie gehe ich mit aggressiven Personen um? An wen wende ich mich bei Gefahr oder Straftaten? Auch diese Fragen wurden im Rahmen der „Schulung“ beantwortet. Zudem ging es um Aspekte der Zivilcourage.

Die 14 „Schüler“ waren am Ende nicht nur dankbar für die wertvollen Tipps von Oberkommissarin Beiersdorfer und NASA-Projektleiterin Gudrun Katte, sondern auch hellauf begeistert von der Aktion. Die Empfehlung der Wefensleber Senioren: „Mitmachen schadet nicht, ganz im Gegenteil, ältere Menschen profitieren von diesem Unterricht.“

 

Foto: Die Senioren der Volkssolidarität Wefensleben im Magdeburger Hauptbahnhof. Sie erachteten die Polizeihinweise als sehr aufschlussreich. Foto: Bundespolizei

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

 

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